Kirche
Bei der katholischen Kirche St. Marien in Reinickendorf sind besonders die architektonischen und künstlerischen Aspekte hervorzuheben:
Architektur: St. Marien ist eine neugotische Pfeilerbasilika, die 1913 erbaut wurde. Markant ist der 34 Meter hohe Mittelturm.
Kunstwerke: Die abstrakt gestalteten Bleiglasfenster mit wenigen Farben – weiß, grau, rot, blau – thematisieren „Vom Dunkel der Welt zum Licht des Himmels“ und wurde 1969 vom Glasmaler Johannes Beeck entworfen.
Das moderne Bronzekruzifix im Chorraum ist ein bedeutendes Kunstwerk in der Kirche und fällt durch seinen blutrot lackierten Holzpfahl auf. Er steht für die zerrissene Welt, die geteilte Christenheit, die geteilte Stadt (Mauerbau 1961) und die geteilte Gemeinde – Wilhelmsruh/Reinickendorf – und wurde 1972 von Werner J. Korsmeier aus Münster geschaffen,
Vom ursprünglichen Hochaltar sind die Kreuzigungsgruppe und die qualitätsvollen Flügelreliefs mit Szenen aus dem Leben Mariens erhalten.
Die Gemeinde St. Marien in Berlin-Reinickendorf hat eine lange und bewegte Geschichte:
- 1887: Der erste katholische Gottesdienst nach der Reformation fand statt.
- 1892: Die Pfarrei St. Marien wurde offiziell gegründet.
- 1913: Grundsteinlegung für die heutige St. Marien Kirche im damaligen Schönholzer Weg (heute Klemkestraße). Die Kirche wurde als neugotische Pfeilerbasilika mit einem markanten 34 Meter hohen Mittelturm entworfen.
- 1919: Die Kirche wurde nach dem Ersten Weltkrieg durch Kardinal Adolf Bertram konsekriert.
- 1944/45: Während des Zweiten Weltkriegs erlitt die Kirche erhebliche Schäden.
- 1969: Der Innenraum der Kirche wurde nach den Vorschriften des Zweiten Vatikanischen Konzils umgestaltet.
- 1980: Eine neue Orgel wurde eingebaut (Stockmannorgel)
- 1972: geteiltes Bronzekreuz mit einem senkrechten blutroten Holzpfahl.
- 1986 – 88: Neubau auf dem Grundstück Klemkestraße 3 (Kindertagesstätte, Jugendheim und Wohnungen)
- 2008: Das Kirchendach wurde komplett erneuert.
- 2009: Hofbauer-Orgel: Schenkung aus Privatbesitz steht auf der Empore und wird zur Begleitung von Chormusik und zur Ausbildung im kirchenmusikalischen Bereich gebraucht.
- 2019: 100. Kirchweihfest St. Marien
Wenn Sie sich für ein bestimmtes Ereignis oder eine bestimmte Epoche der Gemeindegeschichte interessieren, schauen Sie in unseren Schriftenstand in der Kirche oder fragen Sie in der Sakristei nach dem neu aufgelegten Kirchenführer St. Marien Berlin-Reinickendorf oder der Festschrift 2019 zum 100-jährigen Kirchweihfest St. Marien.
Die Kunstbeauftragte des Erzbistums Berlin, Dr. Christine Goetz, hat außerdem eine kleine Karte der Kirche erstellt und ist als PDF-Datei herunterzuladen.
Entstehung der Kirche
Die Pläne, eine eigene Kirche im Zentrum Wittenaus zu errichten, wurden durch den Zweiten Weltkrieg zunichte gemacht. 1946 wurde in einer Baracke gegenüber der Post in Wittenau eine Notkirche eingerichtet. 1947 nahm der damalige Pfarrer, P. Adalbert Merkert, das „Kirchbauprojekt“ wieder auf und schon 1951 konnte der Grundstein gelegt und am 22. Juni 1952 die neue Kirche durch Bischof Wilhelm Weskamm geweiht werden. Finanziert hatte die deutsche Augustinerprovinz den Kirchenbau, das Bistum Berlin verfügte damals nicht über die erforderlichen Mittel. St. Rita war der erste Kirchenneubau in Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg.
Umgestaltung des Kircheninnenraumes
Im Jahr 2007 wurde der Kircheninnenraum nach einer intensiven Diskussion und unter Mitbeteiligung der Gemeinde einer umfassenden Renovierung und Umgestaltung unterzogen.
P. Matthäus Klein, der damalige Pfarrer und der Architekt Peter Lyssy hatten ein Konzept entwickelt, das breite Zustimmung fand. Der Altarraum öffnet sich jetzt zur Gemeinde und so können sich Priester und Gemeinde noch besser als „Gottesvolk“ gemeinsam erfahren.
In diesem Beitrag stellen wir unsere Kirche mal aus einer anderen Perspektive vor. Freuen Sie sich auf neue Einblicke.
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